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Der „Alpen-Steinquendel“ (Calamintha alpina) ist eine typische Alpenpflanze. Sie wurde früher zudem zur Herstellung von Käse als Würzmittel verwendet.
Vorkommen und Verbreitung: Der Alpen-Steinquendel wächst vor allem auf steinigen, kalkreichen Rasen sowie Steinfluren und Steinschuttfluren in den Gebirgen von Mittel- und Südeuropa. In den Alpen kann die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 2.500 Metern (einzelne Quellen geben hier auch eine Höhe von bis zu 3.000 Metern an) gefunden werden. Sie bevorzugt dabei sonnige Standorte und benötigt einen kalkhaltigen bis kalkreichen Boden (basenreich). Der Alpen-Steinquendel ist winterhart und kann bei Temperaturen bis zu -26°C überleben.
Verwandte Pflanzen: Der Alpen-Steinquendel ist mit dem ebenfalls sehr aromatisch duftenden „Gartenbohnenkraut“ (Satureja hortensis) verwandt. Beide Pflanzen stammen aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Der Alpen-Steinquendel erreicht eine Höhe zwischen 10 bis 30 cm und besitzt dabei eine niederliegend bis leicht aufstehende Wuchsform. Oft bilden sich kleine Polster, welche aus mehreren Pflanzen bestehen, aus. Im Winter gibt es bodennahe Überwinterungsknospen, welche im Frühjahr wieder austreiben.
Blätter & Stängel: Der Alpen-Steinquendel besitzt einen aufrechten Stängel mit kreuzweise wachsenden Blättern. Die Stängel sind mit weißen, kurzen Haaren besetzt. Die einzelnen Blätter sind kurzgestielt und haben eine Eiform. Sie laufen am Ende in einer Spitze zusammen. Die Oberseite der Blätter ist mit feinen Haaren besetzt. Die ganze Pflanze hat zudem einen sehr aromatischen Geruch. Der pfefferminzähnliche Duft stammt aus den enthaltenen ätherischen Ölen. In den Blattachseln bilden sich kurze Tragblätter aus.
Blüten: Die Blüten besitzen eine blau bis violette Färbung. Die kurz gestielten Blüten sitzen zu 3 – 8 quirlig in den oberen Blattachseln. Die Blütenkrone ist im unteren Teil röhrenförmig aufgebaut und 10 bis 20 mm lang. Vor dem Blütenschlund besitzt sie weißen Flecken. Pro Blütenstand bilden sich zwischen drei bis acht kurz gestielte Blüten aus, die in einem Scheinquirl zusammensitzen. Die Blütezeit reicht vom Mai bis in den August. Die Bestäubung der Blüten erfolgt vor allem durch Bienen, Hummeln und andere Hautflügler. Zum Teil können auch Schmetterlinge an den Blüten gefunden werden.
Früchte: Es handelt sich bei den Samen der Pflanze um kleine Nüsschen welche aus zwei Spaltfrüchten bestehen. Bei den Samen handelt es sich um eine Kälte- und Lichtkeimer.
Volkstümliche Namen
Volkstümliche Namen: Der Alpen-Steinquendel wird im Volkstümlichen auch als “Stein-Bergminze“ bezeichnet. Dies leitet sich aus der früheren Verwendung des Steinquendels als Zugabe / Aromastoff zum Käse ab. Die gesamte Pflanze duftet durch die enthaltenen ätherischen Öle aromatisch nach Pfefferminz.
Verwendung als Heil- und Küchenpflanze
Verwendung als Heil- und Küchenpflanze: In den Alpen wurde die Pflanze früher zum Teil auch zum Würzen von Käse verwendet. Sie wird auch in der Volksmedizin als magenstärkendes Mittel verwendet. Sie hat ähnliche wirksame Inhaltsstoffe wie das verwandte Bohnenkraut – dennoch im kleineren Umfang!
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der Alpen-Steinquendel wird auf der Roten Liste Deutschlands noch als ungefährdet eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV