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Der „graue Alpendost“ (Adenostyles albifrons / syn. Adenostyles alliariae) gilt als eine typische Alpenpflanze. Aber auch in unseren Ziergärten kann sie als Staude verwendet werden – Vorsicht: es handelt sich um eine leichte Giftpflanze.
Vorkommen und Verbreitung: Die natürlichen Lebensräume des grauen Alpendost bestehen in den Hochlagen aus Buchenwälder mit Bergahorn, zwergstrauchreiche Tannen-Fichtenwälder und Hochstaudenfluren (vor allem Grünerlengebüsche). In den Alpen und Alpenvorland ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 1.600 Metern anzutreffen. Grauer Alpendost ist im Süden Europas bis in die Pyrenäen verbreitet. Zum Teil findet man ihn auch in der subalpinen Zone der Alpen und der Pyrenäen.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Der kantige Stängel kann eine Höhe von 40 bis 90 cm (seltener bis zu 150 cm) erreichen. Im unteren Teil bilden sich die großen grundständigen Blätter. Am oberen Ende der Stängel bilden sich die Blüten. Es handelt sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze.
Blätter: Die Blätter sind langstielig und haben eine Herz- bis Nierenform. Der äußere Rand ist gezähnt-gekerbt. Die Oberseite ist kahl und nur unterseitig auf den Nerven flaumig behaart. Die weiter oben am Stiel sitzenden Blätter haben eine halb-stängelumfassende Form und sehen aus wie kleine Ohren.
Blüten: Die Blütenköpfe bilden eine Schirmtraube. Die gesamten Blütenstände bestehen aus drei bis sechs (selten auch bis zu 10 Blütendolden) an einer Pflanze. Die Blütenkronen haben eine violette bis selten weiße Färbung. Die röhrenförmigen Blütchen sind zwittrig aufgebaut. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den August.
Früchte: Die Früchte sind nach der Blütezeit zu finden. Es handelt sich bei den Früchten um eine Archäne mit weißem Pappus.
Giftigkeit der Pflanze
Giftigkeit der Pflanze: Grauer Alpendost hat in der Medizin keine Verwendung. Er beinhaltet vor allem Inhaltsstoffe die als leberschädigend gelten. Es sollte daher auf die innerliche Anwendung verzichtet werden. Das Kraut und besonders die Wurzel haben einen bitteren / scharfen Geschmack.
Inhaltsstoffe der Pflanze: Grauer Alpendost enthält unter anderem Pyrrolizidinalkaloide (Hepatotoxin – Gift das sich schädlich auf die Leber auswirkt), Senecionine (giftiges Alkaloid), Seneciphyllin (hoch giftig) und Spartiodine (giftiges Alkaloid).
Volkstümliche Namen
Volkstümliche Namen: In manchen Gegenden wird die Pflanze auch als Rosslattich oder Huaf- / Huatplotschen bezeichnet. Es wird dabei auf die Form der Blätter Bezug genommen. Weitere volkstümliche Namen bilden Alpenpestkraut (nicht zu verwechseln mit dem weißen Pestwurz!) und großer Berglattich. Quelle: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen: neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der graue Alpendost ist auf der Roten Liste von Deutschland und der Schweiz als „ungefährdet“ eingestuft.
Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
Bayern: ungefährdet (Status: *)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1