Steifer Augentrost

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Heutzutage ist der steife Augentrost noch selten an Wegesrändern sowie auf Trockenwiesen anzutreffen. Früher wurde sie noch als Heilpflanze angewendet. Die Pflanze gilt als Halbschmarotzer.

Vorkommen und Verbreitung: Steifer Augentrost wächst in ganz Deutschland nur noch sehr zerstreut auf sauren Magerrasen und Trockenwiesen. Diese Flächen verschwinden immer mehr aus unserer Landschaft wodurch der Bestand dieser Augentrost-Art weiter sinkt. In den Alpen ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 2.000 Metern zu finden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform & Stängel: Diese Augentrost-Art erreicht eine Wuchshöhe zwischen 5 bis 25 cm (in seltenen Fällen bis zu 50 cm). Die aufrecht wachsenden Stängel sind im unteren Teil dunkel-weinrot bis bräunlich, im oberen Teil grün-übergehend gefärbt. Sie haben auch oft eine Vielzahl von Seitenästen. Unter der Erde bilden sich die Wurzeln aus, die sich halbparasitär von anderen Pflanzen ernähren.

Blätter: Die einzelnen Blätter sitzen wechselständig an den Stängeln. Sie Sind eiförmig aufgebaut und besitzen 8 bis 12 deutliche Zähne pro Blatt. Die Enden der Zähne haben eine leichte rötliche Färbung während sie im inneren grün sind.

Blüten: Die Blüten bestehen aus einer dreiteiligen Unterlippe welche oft auch an den Rändern leicht gewellt ist. Die Oberlippe besteht aus einem Blütenkelch (2 zusammengewachsene Blütenblätter). Die Kelchblätter sind grün gefärbt und laufen am Ende spitz zusammen. Die Blüten können von blassviolett bis leicht weiß gefärbt sein (sehr variabel). Auf der Unterlippe besitzen sie einen gelben Punkt. Am oberen Ende des Stängels bildet sich eine Krone aus dachziegelförmig angeordneten Blättern – pro Blütenstand sitzen zwischen 3 bis 10 Blüten an den Stängeln. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den August (seltener auch bis in den Oktober).

Frucht: Die Frucht ist borstig behaart. Die Verbreitung erfolgt durch Wind und Tiere. Im September bis Oktober sind die Früchte reif.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Steifer Augentrost wurde wie fast alle weiteren Augentrostarten früher als Heilpflanzen verwendet. In der Volksmedizin wurde der steife Augentrost wie die weiteren Augentrost-Arten äußerlich bei Entzündungen im Bereich der Augen verwendet. Daher rührt der deutsche Name „Augentrost“. Die Inhaltsstoffe sind unter anderem Gerbstoffe, ätherische Öle und verschiedene Iridoidglykoside.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Euphrasia“ stammt von dem alt-griechischen Wort „εὐφϱασία“ (Euphrasia) ab. Dies lässt sich mit „Frohsinn“ oder „Wohlbefinden“ ins Deutsche übersetzen. Im Buch „Deutsch-griechisches Wörterbuch“ aus dem Jahr 1829 von Valentin Christian Friedrich Rost (*1790 – † 1862) wird die Worterklärung „Aufheiterung“ für εὐφϱασία verwendet. Im Buch „Die etymologie der phanerogamennomenclatur“ werden als mögliche Herkunft für den Namen zwei verschiedene Theorien aufgestellt:

  • die erste Theorie ist, das die Pflanze wegen ihres „reizenden Aussehens“ (Anmerkung: wohl auf Liebreiz, nettes Aussehen der Pflanze bezogen) so benannt wurde.
  • die zweite Theorie ist, dass die Pflanze eine erheiternde / erfreuliche Wirkung bei Augenleiden hat. Dies soll aus der Anwendung nach der Signaturenlehre entstanden sein. Eine Quelle bzw. ein Nachweis wurde hierfür nicht geliefert.

Der botanische Artname „stricta“ stammt aus dem lateinischen Adjektiv „strictus“ ab. Dies lässt sich mit „straff, fest“ ins Deutsche übersetzen. Der deutsche Name „Steifer Augentrost“ spiegelt ebenfalls die Eigenschaften der Pflanze wieder.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste von Deutschland ist der steife Augentrost bisher als ungefährdet eingestuft. Dennoch seht sie bereit auf einigen regionalen Roten Listen. Die einzelnen Gefährdungsgrade sind wie folgt,

– Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)

– Bayern: ungefährdet (Status: *)

– Berlin: Vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Brandenburg: gefährdet (Status: 3)

– Hamburg: stark gefährdet (Status: 2)

– Hessen: ungefährdet (Status: *)

– Mecklenburg-Vorpommern: stark gefährdet (Status: 2)

– Niedersachsen: ungefährdet (Status: *)

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

– Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)

– Saarland: ungefährdet (Status: *)

– Sachsen: gefährdet (Status: 3)

– Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)

– Schleswig-Holstein: gefährdet (Status: 3)

– Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: (A), AV, M1, M2, F

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