Enzian, bayerischer

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„Wenn du dran Riechst bekommst Rossmucken (bayerischer Name für Sommersprossen)“ – ein Aberglauben zum bayerischen Enzian (Gentiana bavarica).
Detailaufnahme Bayerischer Enzian

Vorkommen und Verbreitung: Bayerischer Enzian kommt sowohl natürlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Diese Art des Enzian wächst sehr verstreut in den Alpen. Der Name stammt von dem Hauptverbreitungsgebiet: Bayern. Sie wächst vor allem auf feuchten, kalkhaltigen, steinigen Böden zwischen ca. 1.400 bis zu 3.600 Metern Höhe. In den Schweizer und österreichischen Hochalpen (von den Seealpen bis nach Niederösterreich) wächst die Pflanze auf einer Höhe von ca. 2.400 bis zu 3.600 Metern. Auch in den Apenninen (Gebirgszug in Italien) wurden sie nachgewiesen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Diese Enzian-Art ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, mit einer Wuchshöhe von 3 bis 15 Zentimeter. Die Pflanze bildet in vielen Fällen einen kleinen Rasen aus. Aus der unterirdische Knolle wachsen sowohl die Blätter und Blüten heraus.

Stängel & Blätter: Der Stängel ist leicht bräunlich bis dunkelgrün gefärbt. Pro Stängel bildet sich nur eine Blüte aus. Die Blätter sind verkehrt-eiförmig bis spatelförmig aufgebaut und besitzen keine Spitzen. Am oberen Ende sind die Blätter abgerundet. Diese Art besitzt im Gegensatz zu anderen Enzianen keine Blattrosette.

Blüten: Die fünf tiefblau gefärbten Kronblätter sitzen in einer radiären Anordnung rund um den Blütenschlund. Die Blüte besitzt in der Mitte spitze Anhängsel, welche zusammenlaufen und so den Schlund verdecken. Der Blütenschlund / Blütentrichter ist im Inneren reinweiß und außen tiefblau gefärbt. Im Inneren der Blüte bildet sich ein zweilappiger Griffel aus. Um die Blütennarbe stehen die leicht behaarten Staubblätter. Am oberen Ende sitzen die gelb gefärbten Staubbeutel. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den August.

Früchte: Die Früchte bestehen aus aus einer zweiklappigen Kapsel die von der Kronröhre umschlossen ist. Die einzelnen Samen sind braunschwarz gefärbt und haben eine Spindelform. Die einzelnen Samen werden durch den Wind verteilt. Es handelt sich um Dunkel- und Kältekeimer. Die Fruchtreife reicht von August bis in den Oktober.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Gentiana“ ist gleichbedeutend mit dem deutschen Namen „Enzian“. Die Etymologie des Wortes „Gentiana“ lässt sich aus dem griechischen Wort γεντιανή – zu deutsch gentiane – ableiten. Dies leitet sich weitestgehend von dem Namen „Genthios“, dem letzten illyrischen König in Scodra, ab. Dieser soll diesen Namen für die Pflanze zuerst angewandt haben. Eine gesicherte Angabe ist aber nicht vorhanden. Der botanische Artname “bavarica“ lässt sich mit “mit bayerischem Bezug“ ins Deutsche übersetzen

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Bayerischer Enzian steht wie alle Enzian-Arten unter dem sehr strengem Schutz der Bundesartenschutzverordnung – BArtSchV – und sollte daher auf keinen Fall gepflückt werden! Auf der Roten Liste für Deutschland ist diese Unterart derzeit als „nicht gefährdet“ eingestuft.

– Deutschland: ungefährdet (Status: *)

– Bayern: ungefährdet (Status: *)

– Schweiz: ungefährdet (Status: *)

– Österreich: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A

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