Blutweiderich

3 Minuten Lesezeit
Der „Blutweiderich“ war eine beliebte Gerbpflanze des Mittelalters. Heutzutage gilt sie als wichtige Pflanze für Wildbienen und Schmetterlinge.

Vorkommen und Verbreitung: Der Blutweiderich kommt unter anderem auf Nasswiesen, an Gräben und an Flussufern vor. Zudem ist die Pflanze auch an weiteren feuchten Standorten wie Sümpfen und Röhrichten sowie Weihern zu finden. In Nordamerika hat sie sich auch bereits als invasive Art angesiedelt. In Europa gilt die Pflanze als einheimisch und ist dort teilweise auch bis in den Norden verbreitet. Der Blutweiderich gilt als teilweise wärmeliebend, kann aber auch in den Mittelgebirgen angetroffen werden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine ausdauernd, krautig wachsende Staude. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe zwischen 30 bis einen Meter erreichen. In seltenen Fällen ist auch eine Höhe von bis zu 2 Metern möglich. Oft bilden sich kleinere Gruppen von mehreren Pflanzen nebeneinander aus.

Blätter, Stängel: Die Pflanze wächst aufrecht und der Stiel ist oft im unteren Teil verholzt. Pro Pflanze können sich bis zu 50 Stängel bilden. Die einzelnen Stängel sind im oberen Bereich stark verzweigt. Im unteren Teil sind sie mit kurzen Haaren besetzt. Die einzelnen Blätter haben eine lanzettliche Form und können eine Länge von bis zu 10 cm erreichen. Auf der Unterseite der Blätter sind die Blattnerven deutlich zu sehen. Die Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe.

Blüten: Die Blüten des Blutweiderich sind purpurrot und in einer länglichen Ähre angeordnet. Sie bestehen jeweils aus 6 einzelnen Blütenblättern. In der Mitte der Blüte bilden sich die violette Blütennarbe und die gelben Staubblätter. Der Schlund der Blüte ist gelblich gefärbt. Die Pflanze blüht von Juni bis in den den September. Sie bilden eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Diese können vor allem an den Blüten beobachtet werden.

Früchte: Nach der Blütezeit bilden sich die kleinen Samenkapseln aus. Pro Pflanze können sich dabei bis zu 3 Millionen einzelne Samen ausbilden. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind und zum Teil auch durch das Wasser, da sie dort auch an Wasservögeln anhaften können. Eine vegetative Vermehrung erfolgt vor allem durch Ausläufer.

Verwendung der Pflanze

Verwendung als Färbemittel: Die Blätter des Blut-Weiderich können auf Grund ihres hohen Tannin-Gehalt zum Färben verwendet werden. Mit Alaun gebeizte Wolle färbt sich dadurch beige bis braun. Wird Eisenvitriol zu dem Färbebad hinzugegeben färbt sich die Wolle schwarz. Das in der Pflanze enthaltene Tannin kann zudem zur Konservierung von Holz und Seilen verwendet werden.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste von Deutschland ist die Pflanze noch nicht als gefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert