Brombeere-Arten

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Die „Brombeeren“ (Rubus sect. Rubus) sind durch ihre dornenbesetzten Stängel eine oft sehr stachelige Angelegenheit. Es handelt sich bei „Rubus“ um eine sehr umfangreiche Pflanzengattung. Die gesamte Sektion umfasst mehrere tausend Arten – in Europa gibt es dabei bereits mehr als 2.000 Arten.

Eine im Bayerischen Wald gefundene Brombeere (Bilder 1 bis 4) und zum Vergleich eine in Baden-Württemberg gefundene Brombeere (Bild 5). Diese bilden nur zwei der vielen verschiedenen Unterarten ab.

Da es sich um eine bestimmungskritische Sippe handelt wird auf dieser Seite zum Teil ein Überblick über einzelne Arten gegeben. Eine genaue Bestimmung der gezeigten Fotos ist nur sehr schwer bis nicht möglich!

Vorkommen und Verbreitung: Die Brombeere wächst vor allem in Wäldern, in Hecken und gilt zudem auch auf frischen Kahlschlägen als Pionierpflanze. Zum Teil kommt die Pflanze auch in Heidelandschaften vor. Sie ist auf nährstoff- und basenreichen sowie kalkarmen Lehmböden vertreten. Die Brombeere ist dabei von den Ebenen bis in die mittlere Gebirgslagen vertreten. In den Alpen sind die Pflanzen auf einer Höhe von bis zu 1.650 Meter anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Sie wächst auf dem Boden kriechend bis zu kleinen Hecken aufrecht stehend. Die einzelnen Ausläufer / Stängel können eine Länge von 3 bis zu 5 Metern erreichen. Die sich so bildenden größeren Ansammlungen an Brombeeren werden von manchen Menschen zum Teil auch als störend empfunden.

Stängel, Blätter: Die Stängel der Brombeere sind je nach Unterart mit großen bis kleineren, immer spitzen Stacheln besetzt und rot bis grünlich gefärbt. Hinzu kommen auch zum Teil noch kurze, dünne Stacheln welche wie eine Behaarung auf den Stängeln aussehen. Die Stacheln dienen der Pflanze vor allem als Fraßschutz gegen Waldtiere. Die Blätter sind je nach Art 3 bis 5-zählig gefiedert. Auf der Oberseite sind die meisten Blätter dunkelgrün gefärbt und haben deutlich sichtbare Blattnerven. Die Blattnerven laufen schräg parallel zueinander.

Blüten: Die Blütenstände bestehen aus vielen einzelnen Blüten, welche oft in Trauben sitzen. Je nach Unterart können sich grün bis rötlich gefärbte Hüllblätter ausbilden. Jede Blüte hat sich fünf weiße Blütenblättern. In der Mitte sitzen die gelbgrün gefärbten Staubblätter kreisförmig um die Blütennarbe. Es handelt sich um vorweibliche nektarführende Scheibenblüten. Sie haben keinen starken Duft bzw. sind oft auch duftlos besitzen aber sehr viele Blütenpollen. Zu den Blüten zählen unter anderem Bienen, Hummeln und andere Hautflügler. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.

Früchte: Die Früchte haben zunächst eine rötliche Färbung. Später bei vollständiger Reifung färben sie sich schwarz und bestehen aus 20-50 kleineren Fruchtteilen. In diesen Fruchtteilen bilden sich die kleinen, länglichen Samen aus. Die Früchte sind vor allem bei Vögeln ein beliebtes Futter. Es handelt sich dabei um die Verdauungsausbreitung. Die Farbe der Früchte entsteht durch die enthaltenen Anthocyane. Die Fruchtreife wird im August bis September erreicht.

Besonderheiten der Pflanze

Besonderheiten der Pflanze: Je nach Art sind die Triebe der Brombeere winterkahl oder zum Teil auch wintergrün (erst im Frühling laubwerfend). An den Wurzeln bildet sich eine Symbiose mit Stickstoff bindenden Fadenbakterien der Gattung Frankia (Actinorhiza). Daher wachsen die Pflanzen vor allem auf stickstoffreichen Böden. Die Ausbreitung der Pflanze erfolgt hauptsächlich durch Wurzelsproße an den bis zu 6 Meter langen Ausläufern.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Die Blätter können in einem Tee verwendet werden. Dieser ist reich an Gerbstoffen und wird deshalb in der Volksmedizin verwendet. Sie wirkt immunstärkend, wundheilend und blutstillend. Auch die Früchte haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und Flavonoide. Die Früchte können bis in den Oktober gepflückt werden. Die Blätter werden von April bis in den September gesammelt. Diese können frisch oder getrocknet als Tee verarbeitet werden.

Verwendung als Zierpflanze / Kultursorten: Aufgrund der Früchte werden die Brombeeren häufig auch in Gärten angepflanzt. Hierbei handelt es sich im Normalfall um Kultursorten, welche speziell für den Gebrauch in Gärten verwendet werden. Zudem gibt es auch stachellose Brombeerzüchtungen. Die Früchte werden häufig für Wein, Schnaps, Marmeladen und Geeles verwendet. Die Blätter können zu Tee verarbeitet werden.

Namensherkunft & Volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Im Bayerischen gibt es für die Brombeere auch noch etwas seltsame Namen: „Hirschbollen“ und „Galsklösse (= Rossäpfel)“. Denn nach dem Volksmund gleichen die Früchte dem Hirschkot.

Namensherkunft: Der heutige Name „Brombeere“ stammt von dem alemannischen Wort >Brennbeere<. Zu den weiteren Namen zählen auch >Braunbeere und Brembeere<.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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