Dürrwurz-Alant

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Der Dürrwurz-Alant ist wohl der unscheinbarste Vertreter der Gattung „Inula“. Die Wurzeln wurden früher gegen allerhand Beschwerden eingesetzt.
Dürrwurz-Alant - Gelber Rispenblütenstand

Vorkommen und Verbreitung: Der Dürrwurz-Alant kommt unter anderem an trockenen Waldrändern, auf Kahlschlägen, Trockenrasen und an Waldrändern vor. Die Pflanze ist zum Teil auch an menschengemachten Orten wie Kies- und Sandgruben sowie stillgelegten Gleisanlagen zu finden. Sie bevorzugt dabei nährstoffarme, basenreiche Böden. Es handelt sich um eine wärmeliebende Art, die häufig an sonnenreichen Stellen wächst. In Deutschland ist der Dürrwurz in Süd- und Mitteldeutschland zu finden. Im Norden fehlt sie bis auf wenige Vorkommen fast komplett. -> Verbreitungskarte auf FloraWeb

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine ausdauernd, krautig wachsende Pflanze mit einer unterirdisch verdickten Wurzel. Im unteren Teil ist der Dürrwurz-Alant nur wenig verzweigt. Der obere Teil der Pflanze ist im Bereich der Blüten reich verzweigt. Die dunkelbraunen Stängel sind mit kurzen, filzigen, weiß gefärbten Härchen besetzt. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe zwischen 40 bis 120 cm.

Blätter: Die Blätter sitzen dicht am Hauptstängel. Sie werden nach oben hin kleiner. Die Laubblätter besitzen eine eiförmig bis lanzettliche Form und sind an der Spitze stumpf abgerundet. Auf der Blattoberseite sind die Blattnerven hellbraun bis weißlich gefärbt. Die Blätter haben eine dunkelgrüne Färbung und raue Oberfläche. Die unteren und mittleren Blätter besitzen einen längeren Stiel während die obersten dicht am Stängel sitzen.

Blüten: Die Blüten des Dürrwurz-Alant besitzen eine goldgelbe Färbung. Beim Verblühen verfärben sie sich zu einem dunkelbraun. Sie besitzen keine (bis selten kurze) Strahlblüten / Blütenblätter. Die Blüten bestehen hauptsächlich aus Zungenblüten mit herausstehenden Staubblättern. Die Blüten haben einen Durchmesser zwischen 5 bis 10 mm. Die grün gefärbten Hüllblätter sind leicht nach unten zurückgebogen und stehen von der Blüte ab. Die einzelnen Blütenkörbchen sitzen in einer Art von Blütendolde / -rispe. Zu den Bestäubern der Blüten zählen unter anderem Hautflügler und Grabwespen. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Oktober.

Früchte: Die Samen der Pflanze (Achänen) sitzen am Ende von kleinen Samenschirmchen und bilden somit einen Pappus aus. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über den Wind oder durch vorbeistreifende Tiere. Die einzelnen Samen können eine Länge von nur 2 mm erreichen. Sie sind bräunlich bis schwarz gefärbt.

Frühere Verwendung

Frühere Verwendung als Heilpflanze: Früher wurde die Wurzel der Pflanze zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Denn die Inhaltstoffe des Dürrwurz-Alant wirken dabei wundheilungsfördernd. Sie wurde zudem zur Behandlung der Skrofulose – einer Hautveränderung im Zusammenhang mit der Tuberkulose – eingesetzt. Es ist unklar ob sich durch die Anwendung einer Verbesserung der Hautleiden eingestellt hat, aber sie wurde auch gerne zur Linderung von Krätze verwendet.

Namensherkunft & Volkstümliche Namen

Volkstümliche Namen: Die Pflanze ist unter verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt. Zu diesen zählen „großer Dürrwurz, großes Flöhkraut, Mückenkraut“. Der Name „Flöhkraut“ soll aus der Verwendung des Rauchs beim Verbrennen der Pflanze entstanden sein. Dieser Rauch sollte als Vertreibungsmittel gegen Flöhe, Mücken und Wanzen helfen.

Namensherkunft: Zur Namensherkunft von dem botanischen Gattungsnamen „Inula“ siehe „echter Alant!“. Dort wurde eine ausführliche Recherche über den Namen durchgeführt. Eine Bedeutung für den botanischen Artnamen „conyzae“ (in alten Quellen: conyza) lässt sich nicht genau bestimmen. Nach verschienden Quellen können diverse Namensherkünfte ermittelt werden. Diese können in den folgenden Quellen nachgelesen werden: Taschenwörterbuch für Botaniker und alle Freunde der Botanik sowie Die etymologie der phanerogamennomenclatur

Eine Möglichkeit der Erklärung ergibt sich aus dem griechischen Wort „κόνυζα“. Dieses wurde auf die Gattung der Berufskräuter angewendet. Da die Blüten des „Dürrwurz-Alant“ eine Ähnlichkeit zu den der Berufskräuter besitzen wurde eine Verbindung über den Artnamen hergestellt.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Dürrwurz-Alant wird auf der Roten Liste von Deutschland als nicht gefährdet eingestuft.

  • Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
  • Bayern: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Berlin: ungefährdet (Status: *)
  • Brandenburg: gefährdet (Status: 3)
  • Bremen: unbekannt – nicht in Roter Liste enthalten!
  • Hamburg: Neophyt – unbewertet
  • Hessen: ungefährdet (Status: *)
  • Mecklenburg-Vorpommern: unbekannt – nicht in Roter Liste enthalten!
  • Niedersachsen: unbekannt – nicht in Roter Liste enthalten!
  • Nordrhein-Westfalen: ungefährdet (Status: *)
  • Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)
  • Saarland: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen: gefährdet (Status: 3)
  • Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)
  • Schleswig-Holstein: unbekannt – nicht in Roter Liste enthalten!
  • Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, (F)

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