Fieberklee

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Auch wenn es der Name vermuten lassen würde, wird der „Fieberklee“ (Menyanthes trifoliata L.) heutzutage nicht gegen Fieber eingesetzt. Es handelt sich um die einzige Pflanzenart aus der Gattung der Menyanthes.

Vorkommen und Verbreitung: Der Fieberklee wächst vor allem in Sümpfen und Mooren. Die Pflanze kann aber auch zum Teil an den Ufern von Seen und Teichen angetroffen werden. Typisch ist auch die Verbreitung in Quellsümpfen von Flüssen / Bächen, Bruchwälder sowie an den Rändern von Hochmooren.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine mehrjährige, ausdauernde Pflanze mit einer Wuchshöhe von ca. 15 bis 30 cm. Sie wächst dabei bis ins Flachwasser von Teichen und Tümpeln hinein (meist ist dann die Pflanze bis zur Hälfte untergetaucht).

Stängel & Wurzel: Der Stängel wächst aus einem kriechenden Wurzelstock nach oben. Die Wurzeln sind oft im feuchten Boden verankert.

Blätter: Die Blätter haben eine rundlich bis lanzettliche Form und einen langen Stiehl. Die Blattlänge kann bis zu 10 cm betragen. Sie sind meist hellgrün gefärbt.

Blüten: Die Blütenblätter sind reinweiß gefärbt und fünfzählig um die Mitte der Blüte angeordnet. Die gesamten Blütenstände sind traubenähnlich angeordnet. Das besondere an diesen Blütenblättern sind die fransenartigen Haare an den Blatträndern. Die Blüte ist zwittrig und kann sich somit selbst bestäuben.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Der Fieberklee wurde früher als Heilpflanze verwendet, er ist aber sehr bitter. Durch einen weit verbreiteten Irrglauben, dass bittere Pflanzen gegen Fieber helfen, wurde er auch als Fiebersenker verwendet. Es ist nachgewiesen, dass die Pflanze einen sehr stark schwankenden Bitterwert zwischen 4.000 und 10.000 besitzt. Dieser rührt von dem ca. 1% Gehalt an Secoiridoidglykosiden. Der Haken an der Sache ist, dass diese Bestandteile nicht gegen Fieber helfen! Eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung bietet die Pflanze aber bei Appetitlosigkeit. Denn die Bitter- und Inhaltsstoffe wirken Appetit- und Verdauungsfördernd. Von einer eigenmächtigen Selbstmedikation wird dennoch abgeraten, da vor der Behandlung grundsätzlich ein Arzt zu rate gezogen werden sollte!

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Menyanthes“ soll sich aus dem Altgriechischen ableiten. Eine genaue Herleitung ist aber unbekannt – so auch Ludwig Glaser in „Taschenwörterbuch für Botaniker und alle Freunde der Botanik“. Der botanische Artname „trifoliata“ lässt sich mit dreiblättrig ins deutsche Übersetzen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste von Deutschland ist der Fieberklee bereits als gefährdet eingestuft. Zudem stehen alle wild anzutreffenden Exemplare nach der Bundesartenschutzverordnung – BArtSchV – unter besonderem Schutz und sollten auf keinen Fall gepflückt werden!

– Deutschland: gefährdet (Status: 3)

– Baden-Württemberg: gefährdet (Status: 3)

– Bayern: gefährdet (Status: 3)

– Berlin: stark gefährdet (Status: 2)

– Brandenburg: gefährdet (Status: 3)

– Bremen: stark gefährdet (Status: 2)

– Hamburg: gefährdet (Status: 3)

– Hessen: gefährdet (Status: 3)

– Mecklenburg-Vorpommern: n/a

– Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

– Rheinland-Pfalz: gefährdet (Status: 3)

– Saarland: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Sachsen-Anhalt: gefährdet (Status: 3)

– Sachsen: gefährdet (Status: 3)

– Schleswig-Holstein: gefährdet (Status: 3)

– Thüringen: stark gefährdet (Status: 2)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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