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Gelber Lerchensporn ist eine beliebte Gartenpflanze – sie ist aber auch an unwirklichen Standorten, wie Mauern zu finden. Sie ist dabei nicht mit dem „hohlen Lerchensporn“ verwandt!
Vorkommen und Verbreitung: Gelber Lerchensporn wächst in kalkreichen Felsspalten und an Wänden. Die ursprüngliche Verbreitung der Pflanze wird in den Südalpen bis nach Kroatien vermutet. Heutzutage ist die Pflanze auch in unseren Gärten als Zierpflanze verbreitet. Sie benötigt dabei einen halbschattigen bis schattigen Standort.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Höhe zwischen 15 bis 20 cm. Es handelt sich um eine aufsteigend, krautig wachsende Pflanze. Durch die zahlreiche Verzweigung hat sie ein buschiges Aussehen. Am Ende der Stängel bilden sich die dicht besetzten Blütenstände aus.
Blätter: Die Blätter haben eine bläulich-grüne Färbung und sind doppelt bis dreifach-gefiedert. Sie sind nicht behaart und sitzen wechselständig an den Stängeln. Die Blätter bleiben auch im Winter grün. Die einzelnen Blattteile sind keilförmig aufgebaut und laufen am Ende spitz zusammen.
Blüten: Gelber Lerchensporn besitzt eine Traube aus zitronengelben Blüten. Diese sind glockenförmig aufgebaut und besitzen einen deutlichen Sporn am oberen Ende. Sie sind zwittrig. Pro Blütenstand bilden sich 4 bis 20 Blüten. Die Blütenstände können dabei eine Größe von bis zu 5 cm erreichen. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Oktober.
Früchte: Nach der Blüte bildet sich eine grüne schotenförmige Frucht (ähnlich einer Erbsenschote). Die Schoten haben nur eine Länge von zwei bis drei Zentimeter. Im Mai sind die Schoten bereits reif und verbreiten die Samen durch aufplatzen. Bei den Samen handelt es sich um kleine, schwarze Kugeln mit einem weißen Elaiosom. Dieses lockt vor allem Ameisen an, da es eine Nahrungsquelle für sie bildet. Die Samen werden so verteilt.
Giftigkeit der Pflanze – Hinweis zum Umgang
Giftigkeit der Pflanze / Wichtiger Gefahrenhinweise zur Pflanze: Das Berühren der Pflanze ist ungefährlich, dennoch ist bei der Handhabung des gelben Lerchensporn Vorsicht geboten. Es wird stark davon abgeraten die Pflanze im Garten zu kultivieren wenn Kinder im Haushalt leben. Denn alle Pflanzenteile, auch die Samen gelten als giftig. Die Knolle ist besonders giftig! Auch bei Haltung von Haustieren ist von einer Kultivierung abzusehen, da sie für diese ebenfalls giftig ist. Eine Vergiftung mit dem Lerchensporn ist sehr selten.
Giftige Inhaltsstoffe: Bulbocapnin (vor allem in den Knollen, aber auch in den restlichen Teilen der Pflanze).
Vergiftungserscheinungen: Die Vergiftungserscheinungen zeigen durch die Lähmung der Muskulatur, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall. In sehr hohen Dosen kommt es zudem zu Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem.
Namensherkunft
Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Pseudofumaria“ leitet sich aus den beiden Worten „Pseudo“ und „fumaria“ ab. Der Zusatz „pseudo“ stammt aus dem altgriechischen Wort „pseudés (ψευδής) / pséudos (ψεῦδος)“– zu deutsch: falsch, Lüge – ab. Das Wort „fumaria“ ist der botanische Gattungsname für den Erdrauch. Die Blüten haben dabei eine gewisse Ähnlichkeit zu den des Erdrauchs. Die Zuordnung zum Taxon „Pseudofumaria lutea“ erfolgte durch durch den deutschen Naturwissenschaftler Moritz Balthasar Borkhausen im Jahr 1797 in Archiv für die Botanik (Leipzig).
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Der gelbe Lerchensporn wird auf der Roten Liste Deutschlands als „ungefährdet“ eingestuft.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F (synthetisch)