Gewimpertes Kreuzlabkraut

Das gewimperte Kreuzlabkraut ist eine häufig übersehene Pflanze und wird zum Teil als Unkraut bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine wichtige Bienenpflanze.

Vorkommen und Verbreitung: Gewimpertes Kreuzlabkraut wächst unter anderem unter Hecken, in mäßig nährstoffreichen Grassäumen und in lichten Laubwäldern. Sie ist zudem auch oft in Gärten, an deren Zäunen und in Unkrautgesellschaften anzutreffen. Die Pflanze ist in ganz Europa vertreten. In den Alpen ist die Pflanze auf Höhen von bis zu 1.700 Metern zu finden. Sie gilt in Mittel- und Süddeutschland als häufig verbreitet. In Norddeutschland ist sie hingegen nur seltener anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Beim gewimperten Kreuzlabkraut handelt es sich um eine aufrecht wachsende, sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze. Die Pflanze kann dabei eine Wuchshöhen zwischen 15 bis 30 cm. Seltener kann sie auch eine Höhe von bis zu 50 cm erreichen. Der gelbgrün gefärbte Stängel hat eine vierkantige Form und ist mit weißen, kurzen Haaren besetzt. Die Behaarung ist sehr steif.

Blätter: Die Blätter sitzen zu viert in einem Quirl am Stängel. Im oberen Teil der Pflanze treten die Blätter häufig zusammen mit den Blütenquirlen auf. Während der Blüte bilden sich die Hochblätter unter den Blüten. Die einzelnen Blätter haben eine ovale bis elliptische Form. Sie sind ganzrandig und auf der Unterseite mit Haaren besetzt. In der Mitte der Blätter bildet sich ein deutlich sichtbarer Blattnerv. An der Spitze der Stängel sitzen die Blüten und Blätter sehr dicht zusammen.

Blüten: Die Blüten haben eine gelb bis gelblich-grüne Färbung. Pro Blütenquirl sitzen drei bis neun Blüten rund um den Stängel. Sie bestehen aus vier Blütenblättern. In der Mitte der Blüte bilden sich 3 bis 4 gelb gefärbte Staubblätter und eine hellgelbe Blütennarbe. Unter den Blüten bilden sich kleine, grün gefärbte Kelchblätter aus. Die Blüten verströmen einen süßen, honigartigen Geruch. Hierdurch werden vor allem Bienen und andere Insekten angezogen. Die Blütezeit reicht von April bis in den Juni.

Früchte: Die Früchte der Pflanze bestehen aus einem kahlen, glatten Samen. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt sowohl durch Schwimm- oder Rollausbreitung.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der Name “Kreuzlabkraut“ leitet sich aus der Stellung der Blätter am Stängel ab. Die Blätter sind dabei einander gegenüberstehend in einer kreuzähnlichen Form an den Stängeln angeordnet. Dies spiegelt sich auch in dem botanischen Gattungsnamen “Cruciata“ wieder. Dieser lässt sich aus dem lateinischen Wort “cruciatus“ – zu deutsch: „gekreuzigt“ – ab. Eine weitere Erklärung für den Namen könnte sich aus dem lateinischen Wort “crux“ – zu deutsch: Kreuz – ableiten.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Gewimpertes Kreuzlabkraut ist in Deutschland auf der Roten Liste als ungefährdet eingestuft. In den einzelnen Bundesländern sind die Gefährdungsgrade wie folgt:

Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)

Bayern: ungefährdet (Status: *)

Berlin: sehr selten (Status: R – Neophyt)

Brandenburg: gefährdet (Status: 3)

– Bremen: gefährdet (Status: 3)

Hamburg: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

Hessen: ungefährdet (Status: *)

Mecklenburg-Vorpommern: ungefährdet (Status: *)

Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)

Nordrhein-Westfalen: ungefährdet (Status: *)

Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)

Saarland: ungefährdet (Status: *)

Sachsen: Vorwarnliste (Status: V)

Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)

Schleswig-Holstein: stark bedroht (Status: 2 – Neophyt)

Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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