Gewöhnliche Goldrute

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Unsere einheimische „gewöhnliche Goldrute“ bildet einen wichtigen Gegenpart zur eingewanderten “kanadischen Goldrute“.

Vorkommen und Verbreitung: Die gewöhnliche Goldrute wächst vor allem in lichten, krautreichen Laub- und Mischwäldern. Sie ist zudem auf Kahlschlägen, Heiden und Magerweiden anzutreffen. Sie ist in der Ebene bis in die Hochgebirge zu finden. Die Pflanze bevorzugt dabei mäßig frische, lockere Lehmböden. In den Gebirgen ist die Art auf Höhen von bis zu 2.000 Metern anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Diese Art der Goldrute hat einen aufrechten Wuchs und erreicht eine Höhe zwischen 30 bis 60 cm. Seltener kann sie unter guten Bodenbedingungen eine Wuchshöhe von bis zu 110 cm erreichen. Die Stängel sind hellgrün gefärbt und mit einer Vielzahl von Stängelblättern besetzt. Die Stängel sind oft kahl oder selten mit leichten Flaumhaaren besetzt. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Die Wurzeln können eine Tiefe von bis zu einem Meter in den Boden wachsen. Sie bildet aber keine unterirdischen Ausläufer.

Blätter: Die Blätter sind länglich-lanzettlich aufgebaut. Meist ca. 3 bis 4 mal so lang wie breit. Die Mittelrippe ist deutlich nach unten eingeschnitten. Die Blattränder sind leicht eingesägt oder gezähnt.

Blüte: Die Blütenstände der gewöhnlichen Goldrute besitzt eine Vielzahl von kleinen Blüten. Sie kann aus bis zu 20 Einzelblüten bestehen. Die Blüten sitzen in einer endständigen Rispe. Die einzelnen Blüten haben eine Größe von 7 – 8 mm. Im Gegensatz zu anderen Goldruten-Arten ist die Blütenrispe locker aufgeteilt. Die Zungen- und Röhrenblüten besitzen eine goldgelbe Färbung. Die Blütenkörbchen (bestehend aus Röhrenblüten) sind größer als bei den anderen Goldruten-Arten. Die Zungenblüten erreichen eine Länge zwischen 10 bis 16 mm. Nach der Bestäubung färben sich die Röhrenblüten hellbraun. Unter den Blüten sitzen die grünen Hüllblätter. Die Blüten sind vor allem bei Bienen, Hummeln und Fliegen beliebt. Die Blütezeit liegt zwischen Juni bis in den Oktober.

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Die echte / gewöhnliche Goldrute ist eine alte Heilpflanze, die bereits früher von der Natur- als auch der Schulmedizin verwendet wurde. Zum Teil findet die Pflanze heutzutage ebenfalls noch Anwendung in der Medizin. Sie hat unter anderem eine gute Heilwirkung bei den folgenden Erkrankungen:

  • Behandlung von kleineren Nieren- sowie Harnsteinen
  • Nierenerkrankungen
  • entzündlichen Harnwegserkrankungen

Inhaltstoffe auszugsweise: Ätherisches Öl (γ-Cadinen), Flavonoide (vor allem Rutin), Triterpensaponine, Phenolglykoside (Leiocarposid, Virgaureosid A) sowie Solidagolactone. Durch die enthaltenen Inhaltstoffe besitzt die Pflanze eine entzündungshemmende, schwach krampflösende und schmerzstillende Eigenschaft.

Verwendbare Pflanzenteile: In der Apotheke wird das getrocknete Kraut (ohne die Wurzeln und während der Blütezeit gesammelt) als Virgaureae herba angeboten. Es wird zudem zum Teil in der Homöopathie angewendet. Hierbei werden Tinkturen und Tees aus dem getrockneten Kraut hergestellt. Dies ersetzt aber keinesfalls einen Arztbesuch!

Wirkung der Pflanze: Die medizinische Wirkung besteht unter anderem als entzündungshemmend, krampflösend und harntreibend.

Nebenwirkungen: Es sind nur seltene allergische Reaktionen bei einer Allergie auf „Korbblütler“ bekannt! Es ist daher in diesen Fällen ein Verzicht auf die Einnahme der Pflanzenteile ratsam.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Solidago“ leitet sich aus den lateinischen Worten „solidus“ – zu Deutsch „fest / gesund“ sowie „agere“ – zu Deutsch „machen“ – ab. Hierbei wird auf die Heilwirkung der Pflanze sowie den festen Stängel Bezug genommen. Zusammengesetzt kann man die Deutung auf eine Praktik der Römer zurückführen. Diese glaubten, dass Krankheiten durch einen schwachen Geist hervorgerufen wurden. Hieraus leitet sich „fest machen“ ab. Der Geist sollte somit wieder stark und fest gemacht werden. Der botanische Artname „virgaurea“ setzt sich aus den einzelnen Worten „virga“ – zu Deutsch „Rute“ und „aureus“ – zu Deutsch „golden“ – ab. Hier ist die Form sowie die Farbe des Blütenstands gemeint. Es soll hieraus auch der deutsche Name „Goldrute“ entstanden sein. Dieser wurde auf alle Unterarten der Gattung übertragen.

Volkstümliche Namen: Die Pflanze ist aufgrund der Heilwirkung unter verschiedenen Namen bekannt. Zu diesen gehören unter anderem Goldwundkraut, Machtheilkraut, Braunstengel, Güldenruthe, St. Petersstab (Petrusstab) sowie heidnisches Wundkraut.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die gewöhnliche Goldrute steht in gesamt Deutschland nicht auf der Roten Liste. Sie ist somit derzeit noch als ungefährdet anzusehen.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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