Huflattich

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Eine bekannte Heilpflanze und bewährtes Hustenmittel, der „Huflattich“ (Tussilago farfara) – Sie wurde zur Heilpflanze des Jahres 1994 gekührt.

Die Blüten des Huflattich treten häufig in größeren Gruppen auf.

Nach der Blüte bilden sich die grünen Blätter aus.

Vorkommen und Verbreitung: Der Huflattich kommt vor allem an Wegrändern, in Kiesgruben, auf Äckern und an Ufern von Bächen und Flüssen vor. Die Pflanze ist eine der ersten Pflanzen die sich auf neu entstandenen Ruderalflächen ansiedelt. Hierdurch gehört sie zu den Pionierpflanzen. In manchen Regionen mit Braunkohletagebauen beobachtet man, dass sich die Pflanze sogar auf Braunkohle verbreitet. Sie ist somit sehr genügsam. Das einzige, was sie benötigen ist ein sonniger Standort. In den Alpen kann sie auf einer Höhe von bis zu 2.300 Metern angetroffen werden.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 15 cm. Sie bildet unterirdische Ausläufer aus. Hierdurch kann sie sich innerhalb von ein bis zwei Jahren zu einem größeren Teppich heranwachsen. Überall wo die Pflanze wächst verdichtet sich der Boden sehr stark. Dies wird durch die dichte Wurzelbildung bestärkt.

Blätter: Die Blätter sind rundlich herzförmig aufgebaut und am Rand leicht gezähnt. Sie erinnern daher an einen typischen Pferdehuf. Die Blätter erreichen einen Durchmesser von 10 bis zu 30 cm. Die Unterseite der Blätter fühlen sich durch die vielen kleinen Blatthaare weich an. Hier haben sie eine hellgraue Farbe. Der Stiel ist grün bis leichte braun-schwarz gefärbt. Anfangs sind die Blätter zusammengerollt. Bei Sonnenlicht entrollen sich diese.

Blüte: Die Blüten erscheinen vor den Blättern. Der gesamte Blütenkopf ist goldgelb gefärbt. Jeder einzelne Blütenkorb kann bis zu 300 Einzelblüten enthalten. Sie bestehen aus einzelnen Korbblüten, die in einer großen Gesamtblüte zusammenstehen. Bei Regen senken sich die Blütenköpfe nach unten um so nicht nass zu werden. Somit kann die Pflanze als Wetteranzeiger angesehen werden. Zu den Bestäubern zählen unter anderem Bienen, Hummeln und andere Hautflügler. Die Blütezeit reicht von Februar bis in den April.

Pappus: Nach dem Verblühen entwickelt sich ein weißer Pappus mit einer braunen Färbung in der Mitte. In der Mitte der Fruchtstände sitzen ebenfalls die Samen. Diese haben eine dunkelbraune Färbung. Dieser ist ähnlich wie der eines Löwenzahns aufgebaut. Die Samen verteilen sich durch den Wind und gelten daher als Schirmflieger.

Besonderheiten der Pflanze

Besonderheiten der Blätter: Die Blätter sind für bestimmte Raupen von Nachtfaltern die Raupennahrung. Zu diesen zählt unter anderem die „Große Bodeneule“ (Rhyacia lucipeta) sowie der „Jakobskraut-Bär“ (Tyria jacobeae – vor allem in den Alpen!).

Verwendung als Heilpflanze

Verwendung als Heilpflanze: Der Huflattich wird vor allem in der Naturheilkunde zur Behandlung von Erkrankungen der Lunge verwendet. Dabei ist sie wirksam gegen einfachen Husten, aber auch teilweise gegen Asthma. Die Inhaltsstoffe wirken dabei antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend. Sie kann aufgrund dieser Eigenschaften auch gegen Hautprobleme eingesetzt werden. – Nur sparsam verwenden! – Nie länger als 4 Wochen am Stück! –

Inhaltsstoffe: In den Blättern sind Polysaccaride, Sterole, Gerbstoffe und Bitterstoffe enthalten. Die industrielle Medizinherstellung verwendet Pyrrolizidinalkaloid-arme Züchtungen. Die wilden Arten enthalten dennoch die toxischen Pyrrolizidinalkaloide, Diese führen in großen Mengen zu Leberschäden.

Herstellung von Huflattich-Tee: Als Tee werden 2 Teelöffel pro Tasse verwendet. Der Tee muss anschließend 10 Minuten ziehen. Er kann getrunken oder als Gurgellösung verwendet werden.

Verwendung in der Küche: Die Blüten können sparsam in Speisen verwendet werden. Sie haben dabei einen leicht pfeffrigen Geschmack. Sie darf aber nicht in großen Mengen verwendet werden, da sie eine leichte Giftigkeit hat.

Namensherkunft & Volkstümliche Namen

Namensherkunft: Der botanische Gattungs- und Artname „Tussilago farfara“ deutet auf die Behaarung der Blätter hin. „Farfara“ lässt sich in zwei Teile aufteilen. Dabei bedeutet das lateinische Wort „far“ im deutschen soviel wie “Mehl“. Das Wort „ferre“ lässt sich mit „tragen“ übersetzen. Somit lässt sich „Farfara“ ins Deutsche mit „Mehl tragen“ übersetzen. Die Unterseite der Blätter haben eine leichte graue Behaarung – diese erinnert an Mehl. Die Form der Blätter ist hufförmig, hieraus entsteht der Name „Huflattich“. Die Silbe „lattich“ entstand aus dem lateinischen Wort für „Milch“. Der lateinische Name „Tussilago“ bedeutet im deutschen „Ich vertreibe den Husten“.

Volkstümliche Namen: Es gibt auch einige volkstümliche Namen. Wie z.. B.
Hufeleblätter
Rosshub
Hoflattich
Eselslattich

Zudem gibt es auch noch weniger bekannte Namen wie:
– St. Quirinskraut
– Erdkron
– Brustlattich

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Huflattich wird auf der Roten Liste von Deutschland als nicht gefährdet eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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