„Kriechendes Fingerkraut“ (Potentilla reptans) wird von Gärtnern sehr oft als Unkraut verschrien – dabei handelt es sich um eine schöne Polsterpflanze.
Vorkommen und Verbreitung: Kriechendes Fingerkraut kommt an Wegrändern, Böschungen, Äckern, Schutt und Hecken vor. Auch auf feuchten Trittrasen und Streuobstwiesen sind die Pflanzenteppiche zu finden. In den Alpen ist sie auf einer Höhe von bis zu 1.700 Metern anzutreffen.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze wächst kriechend auf dem Boden. Sie können dabei Ausläufer mit einer Länge von bis zu 1 Meter ausbilden. Das kriechende Fingerkraut erreicht dabei nur eine Wuchshöhe von 10 bis 20 cm. Es handelt sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze. Unter der Erde bildet sich eine längliche Pfahlwurzel aus.
Stängel: Der Stängel ist meist rötlich gefärbt und fein behaart. Es bilden sich daraus zahlreiche Ausläufer. An den Knoten können sich zudem auch Wurzeln ausbilden. Die Blüten sitzen auf einem länglichen Stiel.
Blätter: Die Blätter sind fünfzählig gefiedert (ähnlich wie fußförmige Blätter). Auf der Oberseite haben sie eine dunkelgrüne Färbung. Die Blätter sitzen in einer Blattrosette an den Blütenstielen. Die Ränder der Blätter sind deutlich eingekerbt.
Blüte: Die Blüten sind 1-2 cm groß und ist strahlig aufgebaut. Die Pflanze besitzt pro Blütenkopf fünf gelbe Kronblätter. Sie hat dabei eine leuchtendgelbe Färbung. An der Spitze der Blütenblätter sind diese eingekerbt. Auf beiden Seiten sind sie behaart. Die Blütezeit reicht von Juli bis in den August.
Früchte: Die Früchte des kriechenden Fingerkraut bilden sich nach der Blütezeit aus. Sie sind zunächst grünlich gefärbt und werden im späteren Verlauf (bei vollständiger Reifung) braun. Pro Blüte bilden sich bis zu 200 kleine Nüsschen aus. Diese sind nur einen Millimeter groß und werden vor allem durch Ameisen verbreitet.
Volkstümliche Namen & Namensherkunft
Weitere Namen: Das kriechende Fingerkraut ist unter anderem bekannt als: Fünffingerkraut, kriechender Gänserich und goldenes Fingerkraut. Der deutsche Name „Fünffingerkraut“ könnte sich aus dem griechischen Wort „pentafilon“ bzw. dem lateinischen Wort „quinquefolium“ ableiten. Diese Worte lassen sich als „fünfteilig“ ins Deutsche übersetzen.
Namensherkunft: Der Gattungsname “Potentilla“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „potens“ – zu deutsch: mächtig. Der Namensteil “illa“ wird als Verkleinerung angesehen. Da die Pflanze sich vor allem auf dem Boden bewegt. Der botanische Artname „reptans“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „rēpere“ – zu deutsch „kriechend, schleichend“ ab.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: Das kriechende Fingekraut wird auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft. Die Pflanze ist zudem in den einzelnen Bundesländern als ungefährdet anzusehen.
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K