Kuckucks-Lichtnelke

Die Blüten der „Kuckucks-Lichtnelke“ (Silene flos-cuculi L.) erinnern etwas an zerzaustes Haar. Es handelt sich bei der Pflanze nicht um eine „Nelke“ (Dianthus) sondern um ein „Leimkraut“ (Silene).

Vorkommen und Verbreitung: Die Kuckucks-Lichtnelke wächst in Feuch- und Moorwiesen, Flachmooren sowie auf Wiesen. Sie ist in ganz Deutschland verbreitet. Oft siedeln sich die Pflanze auf feuchten bis wechselfeuchten aber nährstoffreiche Böden (Sumpfhumusböden) an.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze hat eine aufrechte Wuchsform und kann eine Höhe von 30 bis 80 cm erreichen. Am Ende der verzweigten Stängel sitzen die Blüten in kleinen Paaren von 1 bis 10 Blüten. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Oft bilden sich Gruppen von Pflanzen auf den Nassflächen. Die Verbreitung der Kuckucks-Lichtnelke erfolgt vegetativ vor allem durch Wurzelausläufer.

Blätter: Die Blätter sitzen gegenständig am Stängel. Die grundständigen Blätter besitzen längliche Stiele. Sie sind schmal und verkehrt-eiförmig. Die oberen Laubblätter sitzen direkt am Stiel und haben eine schmal lanzettliche Form. Dicht über dem Boden bildet sich eine Grundblattrosette aus.

Blüten: Die Blüten sind strahlig aufgebaut und 2 bis 4 cm im Durchmesser. Die Blütenkrone ist rosarot gefärbt und besteht aus 5 Kronblütenblättern. Seltener kann sich auch eine reinweiße Blütenfarbe entwickeln (siehe hierzu das untere Bild). Die einzelnen Blütenblätter sind am Ende in vier Zipfel geteilt. Im Inneren der Blüte befinden sich häufig bis zu 10 Staubblätter. Die Blüten werden unter anderem durch Tag- und Nachtfalter sowie bestimmte Sand- und Furchenbienen besucht. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Juli.

Früchte: Die Früchte sind grünlich gefärbt. Die Kapseln öffnen sich in fünf Teilen. Im Inneren bilden sich die schwarz-gefärbten Samen. Die Verbreitung der Samen erfolgt vor allem durch den Wind.

Namensherkunft

Namensherkunft deutscher Name: Den Namen „Kuckucks-Lichtnelke“ erhielt sie vermutlich durch die an Ihrem Stängel auftretenden Schaumnester der Schaumzikade. Durch die Larven der Schaumzikade wird dieser Schaum ausgeschieden. Im Volksmund wurden diese als „Kuckucksspucke“ bezeichnet. Durch die Blütezeit und das Auftreten der Schaumnester zur Zeit der Rückkehr des Kuckucks soll der Name der Pflanze entstanden sein.

Namensherkunft botanischer Name: Der botanische Gattungsname “Silene“ leitet sich aus der griechischen Mythologie ab. Hiernach soll der Name aus den “Silenen“ / den Waldgöttern und Begleitern des Bacchus (Dionysos) ableiten. Eine weitere Erklärung liefert die Ableitung aus dem griechischen Wort „σίαλον“ – zu deutsch „Geifer“. Da der nahe Verwandten Pflanze “Lychnis flos cuculi“ – Kuckuckslichtnelke – oft der sogenannte Kuckucksspeichel anhaftet. Eine dritte Erklärung besteht im griechischen Wort “σελήνη“ – zu deutsch: „Selene“. Hierbei handelt es sich um die griechische Mondgöttin. Die Blüten sollen besonders am Abend voll aufblühen. Der botanische Artname “flos-cuculi“ lässt sich mit „Blume des Kuckucks“ übersetzen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Die Kuckucks-Lichtnelke gilt auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet. Durch die Entwässerung von Feuchtwiesen kommt es dennoch zu einem Rückgang in der Pflanzenpopulation. Auf einigen regionalen Roten Listen ist die Pflanze bereits mit der Vorwarnstufe eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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