Laubholzschuppenwurz

Eine echte Seltenheit, denn erst nach 10 Jahren öffnen sich die unscheinbaren Blüten des Laubholzschuppenwurz (Lathraea squamaria). Dabei es handelt sich um einen Vollschmarotzer.
Blüte des Laubholzschuppenwurz
~ schwache Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Der Laubholzschuppenwurz wächst vor allem in Hartholz-Auenwälder (vor allem bei Weiden, Haselsträuchern, Erlen, Ulmen und Pappeln), Buchen- und Buchenmischwälder, seltener auch in Ligustergebüschen. Der Schuppenwurz ist in ganz Deuschland verstreut anzutreffen.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze ist krautig, ausdauernd und erreicht eine Größe von 10 bis 30 cm. Es handelt sich um eine Schmarotzerpflanze, die ein unterirdisches Wurzelgeflecht (Rhizom) ausbildet. Damit zieht sie sich Nährstoffe aus den Wurzeln ihrer Wirtsbäume. Das Rhizom kann bis zu 2 Meter lang werden und bis zu 5 kg erreichen.

Blätter & Blüten: Es bilden sich kleine schuppenförmige Blätter am unteren Ende des Stängels. Diese sind weiß bis rosa gefärbt. Die Blüten sind zweiseitig symmetrisch und haben nur eine Länge von 14 bis 17 mm. Die vier Blütenblätter sind miteinander verwachsen. Im Inneren bilden sich 4 Staubblätter. Der Schuppenwurz ist nur während der kurzen Blütephase im Frühjahr sichtbar. Die Blüten haben dann eine weißliche bis dunkelrosa Färbung. Die Blütezeit beginnt direkt nach der Schneeschmelze im März bis in den April. Die Blüten sind in einer übergebogen Traube angeordnet. Bestäuber der Pflanze sind Insekten (vor allem Hummeln und Bienen).

Schwache Giftpflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Der gesamte Schuppenwurz ist in allen schwach Pflanzenteilen giftig. Sie wird aber von Ziegen und anderen Weidetieren für gewöhnlich gemieden. Bei der Entfernung von Pflanzenteilen sollten Handschuhe getragen werden. Die Pflanze sollte auf keinen Fall gegessen oder in der Küche verwendet werden. Aufgrund der enthaltenen Gifte ist sie für Menschen giftig! Die enthaltenen Giftstoffe sind leicht bitter und sollen somit Fressfeinde abwehren!

Inhaltsstoffe: In der Pflanze ist das schwachen Gift: „Aucubin“ und andere Iridoidglykoside enthalten.

Symptome einer Vergiftung: Bei einer Vergiftung mit „Aucubin“ kann es bei größeren Mengen zu blutigem Durchfall und Nierenentzündung, Krämpfen und in schlimmen Fällen zum Tod kommen.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Der Laubholzschuppenwurz ist in gesamt Deutschland als ungefährdet eingestuft. Dennoch sind in einzelnen Bundesländern andere Gefährdungsgrade wie folgt definiert, 

  • Deutschland: ungefährdet (Status: *)
  • Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
  • Bayern: ungefährdet (Status: *)
  • Berlin: vom Aussterben bedroht (Status: 1) 
  • Brandenburg: ungefährdet (Status: *)
  • Hamburg: stark gefährdet (Status: 2)
  • Hessen: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Mecklenburg-Vorpommern: ungefährdet (Status: *)
  • Niedersachsen: gefährdet (Status: 3)
  • Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)
  • Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)
  • Saarland: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen-Anhalt: ungefährdet (Status: *)
  • Sachsen: Vorwarnstufe (Status: V)
  • Schleswig-Holstein: ungefährdet (Status: *)
  • Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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