Leberblümchen, dreilappiges

Eine besonders geschützte Schönheit des Waldes, das „dreilappige Leberblümchen“ (Hepatica nobilis) – Sie gehört zu den Frühblühern.
~ Giftpflanze ~

Vorkommen und Verbreitung: Das dreilappige Leberblümchen kommt in Buchen-, Eichen- und Nadelmischwäldern vor. Der bevorzugte Standort sind halbschattige Lichtungen. Es ist in fast ganz Europa beheimatet. In den Alpen ist sie auf einer Höhe von bis zu 1.500 Metern anzutreffen.

Pflanzenbestimmung

Wuchsform: Bereits sehr früh im Frühling bilden sich die kleinen Blüten am Waldboden. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 20 cm. Die Blüten sitzen auf einem aufrechten Stängel. Pro Stängel bildet sich immer nur eine Blüte. Die Laubblätter überwintern.

Blätter: Die Blätter sind dreilappig aufgebaut, auf der Oberseite grün und auf der Unterseite rotbraun gefärbt. (In älteren Büchern werden auch zum Teil fünf- bis siebenlappige Blätter erwähnt). Sie haben eine lederartige Konsistenz und sind etwas dicker als die meisten Blätter.

Blüten: Die Blüten sind blau bis leicht lila. Seltener können sie aber auch eine rosa oder weiße Färbung annehmen. Die Blüten bestehen aus sechs bis zehn Blütenblättern. Im Inneren der Blüte bilden sich die weißen Staubbeutel. Die Blüte bildet keinen Nektar aber ist dennoch ein wichtiger Pollenlieferant für Insekten. Die Blüten bilden sich im März. Mitte April endet bereits die Blütezeit. Die Lebensdauer der einzelnen Blüten beträgt nur etwa acht Tage. Unter den Blütenblättern bilden sich drei braun-rötliche Hüllblätter. Die Blüten schließen sich am Abend oder bei stärkerem Regen.

Giftpflanze – Hinweise zum Umgang

Giftigkeit der Pflanze: Das Leberblümchen ist in seiner frischen Form schwach giftig. Dies gilt sowohl für frische Blätter als auch die Blüten und die Wurzel. Sie sind daher nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Auch bei einer Hahnenfuß-Allergie sollte man die Pflanze nicht berühren, denn sie gehört zu den Hahnenfußgewächsen.

Inhaltsstoffe: In den frischen Teilen der Pflanze ist das schwache Gift Protoanemonin enthalten.

Symptome einer Vergiftung: Bei einer Vergiftung mit „Protoanemonin“ kann es zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen kommen. Eine Vergiftung zeigt sich zum Teil auch durch Erbrechen und Schwindelgefühl. Im schlimmsten Fall kann es zur Atemlähmung und dem Tod kommen!

Frühere Verwendung als Heilpflanze

Früher wurde das getrocknete Kraut in der Volksmedizin gegen Leber- und Gallenleiden verordnet. Es war zudem ein Hauptbestandteil des damals angepriesenen „Warner’s safe cure“. In der heutigen Medizin wird sie nur noch in der Homöopathie verwendet. Innerlich sollten die frischen Pflanzenteile auf keinen Fall verwendet werden!

Besonderheiten

Namensherkunft / weitere Namen: Der Name „Hepatica“ stammt aus dem lateinischen und bedeutet im Deutschen „leberartig“. Der lateinische Name leitet sich zudem von dem griechischen Wort „ῆπαϱ“ (hêpar) ab. Die Blätter der Pflanze erinnern in ihrer Form an die menschliche Leber. Hieraus ist vermutlich auch der Deutsche Name entstanden. In einigen Regionen gibt es zudem auch weitere Namen wie „Märzblümchen“, „Osterblümchen“ nach der Blütezeit. Durch ihre auffällige Blütenfarbe werden sie zum Teil auch als „Himmelsstern“ oder „Blaue Schlüsselblume“ bezeichnet.

Gefährdung der Pflanze

Das Sammeln der Pflanze ist in der freien Natur verboten! Sie stehen unter besonderem Schutz durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV). Es darf somit auf keinen Fall gepflückt oder ausgegraben werden! Das dreilappige Leberblümchen ist auf der Roten Liste von Deutschland und der Schweiz noch als „ungefährdet“ eingestuft.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F

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