Mittlerer Wegerich

Seine Blüten werden auf der Schwäbischen Alp als „Himmelsbrot“ oder in Bayern als „Zuckerbrod“ bezeichnet – der mittlere Wegerich (Plantago media).

Vorkommen und Verbreitung: Mittlerer Wegerich ist eine Pflanze die vor allem auf Borstgrasrasen, Trespen-Halbtrockenrasen, Glatthafer-Talfettwiesen und Fettweiden wächst. In den Alpen wächst die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 1.650 Metern.

Wuchsform: Diese Art des Wegerich erreicht eine Höhe von 20 bis 50 cm. Die Blütenstängel sind blattlos und haben eine grüne Färbung. Über dem Boden bildet sich eine grundständige Blattrosette. Sie ist ein Tiefwurzler und bildet eine sehr lange Bodenwurzel.

Blätter: Die Rosettenblätter haben eine elliptische bis breit elliptische Form. Zur Spitze sind sie leicht abgerundet. Die Blätter haben eine Länge von 9 bis 17 cm und besitzen einen bis zu 4 cm langen Stiel. Die Blattränder sind unregelmäßig gezahnt. Die Blätter haben zudem eine leichte weißliche Behaarung.

Blüten: Die Blütenähre ist 2 bis 6 cm lang und besteht aus vielen Einzelblüten. Die Staubfäden sind leicht lila gefärbt und besitzen eine weißes Staubblatt an deren Enden. Die lila Staubfäden sind etwa vier bis fünf mal so lang wie die Krone. Die Blüten verbreiten einen lieblichen Duft. Hierdurch werden verschiedene Insekten angelockt. Diese bestäuben die Blüten.

Besonderheiten

Verwendung in der Küche: Mittlerer Wegerich ist als gesamte Pflanze essbar. Die Wurzeln wurden früher als Wintergemüse gegessen. Die jungen Blätter sind wie andere Wegericharten ebenfalls in Salaten oder Kräuterquarks verwendbar. Sie besitzen aber einen leichten bitteren Geschmack. In der Pflanze sind vor allem wichtige Vitamine enthalten. Die älteren Blätter der Pflanze werden gekocht und anschließend wie Spinat oder Kohl verwendet. Die Blüten schmecken leicht champignonartig. Diese kann man roh essen.

Weitere volkstümliche Namen:

  • Seine Blüten werden auf der Schwäbischen Alp als „Himmelsbrot“ oder in Bayern als „Zuckerbrod“ bezeichnet.
  • In Pfaffenhofen und Augsburg wird sie als Grasfresser abgetan. Durch ihre großen Blätter wird ihr nachgesagt, dass sie den Wiesengräsern den Platz förmlich wegfrisst. Sie unterdrücken die Gräser und deren Wuchs.
  • Aus dem alemanischen stammt der Name „Sauohren“. Dieser leitet sich von der Form der Blätter ab. Sie erinnern an Schweineohren.
  • In Graubünden heißen die Pflanzen unter anderem Heuschelm. Die Fruchtstände werden als Vogelsome bezeichnet.

Verwendung als Futterpflanze für Tiere: Die Blätter sind ein Futtermittel für Kaninchen und Pferde. Durch ihre Inhaltsstoffe sind sie ein gesundes Futter für Tiere.

Namensherkunft: Das Wort „Wegerich“ stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie wega = Weg und rih = König.

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste für Deutschland ist die Pflanze bisher als nicht gefährdet eingestuft. 

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, (F, K)

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