Schwalbenwurz-Enzian

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Die leuchtendblauen Blüten des „Schwalbenwurz-Enzian“ (Gentiana asclepiadea) gehört zu den schönsten Pflanzen des Bergsommers.

Vorkommen und Verbreitung: Der Schwalbenwurz-Enzian wächst auf Waldschlägen, Hochstaudenfluren sowie den Hochwiesen und Weiden der Mittel- und Hochgebirge in Mittel- und Südeuropa. Dort ist die Pflanze vor allem in den Bayerischen Alpen und dem Alpenvorland, sowie vereinzelt in den Zentralalpen und dem Jura zu finden. In den Alpen wächst der Schwalbenwurz-Enzian auf einer Höhe von bis zu 2.000 Metern. Diese Enzian-Art bevorzugt vor allem kalkhaltige Standorte mit viel Feuchtigkeit.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform, Stängel: Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 60 cm (selten 1 Meter). Nur im oberen Teil ist der Pflanze nur selten leicht verzweigt. Die Stängel sind rundlich geformt und haben eine grüne bis braune Färbung.

Blätter: Der Schwalbenwurz-Enzian besitzt länglich-eiförmige Blätter, welche kreuzgegenständig am Stängel angeordnet sind. Die Blätter haben eine hellgrüne Färbung. Auf der Oberseite sind die Blattnarben deutlich erkennbar.

Blüten: Die Blüten sind in einer Art von Rosette angeordnet. Sie haben eine dunkelblaue Färbung mit kleinen schwarzen Punkten im Inneren und bestehen aus 5 bis 8 Blütenblättern. Die Blüten haben eine Länge von 3 bis 5 cm. Die Blütezeit des Schwalbenwurz-Enzians liegt im Spätsommer (August bis Anfang Oktober). Dadurch ist diese Art auf Selbstbestäubung angewiesen.  Dabei zieht sich die Narbe in der Mitte der Blüte so weit zurück, dass die Staubblätter diese berühren.

Früchte: Die Früchte bestehen aus aus einer zweiklappigen Kapsel die von der Kronröhre umschlossen ist. Die einzelnen Samen werden durch den Wind verteilt. Es handelt sich um Dunkel- und Kältekeimer. Die Fruchtreife reicht von Oktober bis in den November.

Namensherkunft

Namensherkunft: Der botanische Gattungsname „Gentiana“ ist gleichbedeutend mit dem deutschen Namen „Enzian“. Die Etymologie des Wortes „Gentiana“ lässt sich aus dem griechischen Wort γεντιανή – zu deutsch gentiane – ableiten. Dies leitet sich weitestgehend von dem Namen „Genthios“, dem letzten illyrischen König in Scodra, ab. Dieser soll diesen Namen für die Pflanze zuerst angewandt haben. Eine gesicherte Angabe ist aber nicht vorhanden. Der botanische Artname „asclepiadea“ soll sich aus dem alten botanischen Namen des weißen Schwalbenwurz – „asclepias vincetoxicum Nemnich“ – ableiten – Quelle für den alten botanischen Namen: Woerterbuchnetz.de

Der deutsche Name „Schwalbenwurz-Enzian“ soll sich angeblich auf die Blattform und deren Ähnlichkeit zum weißen Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) beziehen. Ein Nachweis für diesen Zusammenhang konnte ich aber nicht finden.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Aufgrund der wenigen Verbreitungsgebiete handelt es sich um eine sehr selten vorkommende Art! Alle Enzian-Arten stehen unter strengem Schutz und sollte auf keinen Fall gepflückt werden! Auf der Roten Liste für Deutschland ist diese Art bisher noch als „ungefährdet“ eingestuft. 

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1

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