Sumpf-Läusekraut

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Früher wurde sie als Heilpflanze verwendet. Dabei handelt es sich beim „Sumpf-Läusekraut“ (Pedicularis palustris) um eine sehr unscheinbare Moor-Pflanze.

Vorkommen und Verbreitung: Das Sumpf-Läusekraut kommt wie es ihr Name bereits ahnen lässt in Hochmooren vor. Dabei ist die Pflanze auf auf die beiden speziellen Moor-Formationen, wie den Bult-Schlenken-Komplex und den Schwingrasen angewiesen. Zudem ist sie in moorigen Wiesen, an Gräben sowie in Auen- und Seerieden anzutreffen. Das Sumpf-Läusekraut ist auf nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Böden zu finden. In Nordamerika wächst die verwandte Pflanze, der “Elephant’s-head Lousewort“ (wörtlich übersetzbar mit Elefantenkopf-Läusekraut).

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Es handelt sich um eine zweijährige, krautige Pflanze. Das Sumpf-Läusekraut erreicht eine Höhe zwischen 20 bis 30 cm (seltener sind auch bis zu 70 cm möglich). Die Stängel stehen einzeln und haben eine rotbraune Farbe. Sie sind zum Teil ästig verzweigt.

Blätter & Blüten: An den Stängeln wachsen wechselständig die fiederspaltigen Blätter. Die ca. 1 bis 2 cm langen Lippenblüten sind rosa bis hellpurpurn gefärbt. Die Unterlippe ist dabei heller gefärbt als die Oberlippe (meist dunkelviolett bis bräunlich). Der Kelch ist zweispaltig. Die Oberlippe ist deutlich nach unten gebogen und ca. gleich lang wie die Unterlippe. Die Blütenkelche in welchen die Blüten sitzen sind leicht gerippt und grün gefärbt. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Juli.

Früchte: Die Fürchte der Pflanze bestehen aus Kapseln und sind kugelig bis eiförmig aufgebaut.

Besonderheiten der Pflanze

Besonderheiten der Blüten: Die Art ist auf Hummeln bei der Bestäubung angewiesen. Diese besitzen die Kraft um den Hebelmechanismus der Blüten zu öffnen. Dabei wird die Oberlippe nach oben gebogen und die Hummel kann sich in die Blüte zum Nektar hinein begeben.

Frühere Verwendung als Heilpflanze

Frühere Verwendung als Heilpflanze: Der deutsche Name „Läusekraut“ bezieht sich darauf, dass aus der Pflanze ein Sud gegen Tierläuse gekocht wurde. Es enthält eine scharf schmeckende Substanz, die besonders für Insekten giftig ist. In der gesamten Pflanze ist das Glykosid: „Aucubin“ enthalten. Die Samen sind besonders giftig.

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: Auf der Roten Liste Deutschlands gilt das Sumpf-Läusekraut als „stark gefährdet“. Deshalb ist es nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. Die einzelnen Gefährdungsgrade in den einzelnen Bundesländern sind wie folgt,

– Deutschland: stark gefährdet (Status: 2- ; sehr stark rückläufig)

– Baden-Württemberg: stark gefährdet (Status: 2)

– Bayern: gefährdet (Status: 3)

– Berlin: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Brandenburg: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Hamburg: ausgestorben (Status: 0)

– Hessen: stark gefährdet (Status: 2)

– Mecklenburg-Vorpommern: stark gefährdet (Status: 2)

– Niedersachsen: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Nordrhein-Westfalen: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Rheinland-Pfalz: stark gefährdet (Status: 2)

– Saarland: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Sachsen: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Sachsen-Anhalt: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

– Schleswig-Holstein: stark gefährdet (Status: 2)

– Thüringen: vom Aussterben bedroht (Status: 1)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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