Wiesen-Bärenklau

 Ein besonderer Doldenblütler – der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) – dessen Blätter an die Klaue des Bären erinnern.

Vorkommen und Verbreitung: Der Wiesen-Bärenklau benötigt frische, nährstoffreiche Fettwiesen, Wegränder und Hochstaudenfluren. Die Pflanze ist dabei ein Anzeiger für Überdüngung.

Wuchsform: Es handelt sich um eine ausdauernde, zweijährige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Metern. Der Stängel ist rau und kantig gefurcht und kann einen Durchmesser von 5 bis 20 mm erreichen. Im Unteren Teil der Pflanze bildet sich eine Gruppe von Blättern.

Blätter: Die Blätter des Wiesen-Bärenklau sind fiederteilig / gefiedert aufgebaut. Die einzelnen Blätterteile sind eiförmig bis lanzettlich aufgebaut. Sie sind tief gefurcht und besitzen deutliche Blattrippen. Sie ist am äußeren Rand eingesägt. Im oberen Teil der Pflanze bilden sich große, auffällige Blattscheiden. An diesen ist die Pflanze deutlich erkennbar.

Blüten: Die Dolde ist 15 bis 30-strahlig aufgebaut. Die Blütenkrone hat eine weiße bis gelbgrüne Färbung. Seltener können die Blüten auch eine rosa Färbung annehmen. Pro Einzelblüte bilden sich vier bis fünf Blütenblätter. Die Blüten sind strahlenförmig aufgebaut. Die Hauptblüten der Dolden sind zwittrig. Am äußeren Rand bilden sich männliche oder weibliche Blütenstände. In deren Mitte bilden sich Staubblätter bzw. gelbliche Griffel. Die Blüten haben eine deutlichen Duft und sind somit anziehend für Insekten und Bienen. Die Blütezeit reicht von Juni bis in den Oktober.

seltener: rosa gefärbte Blüten

Früchte: Es handelt sich um kleine Samen, die zwischen Juli bis in den Oktober reifen. Die Samen verbreiten sich durch den Wind oder Weidetiere.

Namensherkunft: Der Name der Pflanze stammt von den Blättern. Diese haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Tatzen von Bären. Hieraus sollen die Namen „Bärenklau“ und „Bärenkralle“ entstanden sein.

Besonderheiten

Futterpflanze: Der Wiesen-Bärenklau kann als eine gute Futterpflanze für Hasen verwendet werden. Dabei sollten möglichst die jungen Triebe verwendet werden (Danke an Carola Löffler für den Tipp).

Weitere volkstümliche Namen: Die Pflanze hat zudem auch einige Dialektnamen wie z. B. im Schwarzwald „Bäredobe“, im Allgäu „Bichel“ oder „Rauhe Scherre“.

  • Der Name „Bärendobe“ leitet sich von dem Namen „Bärenklau / Bärenkralle“ ab.
  • „Rauhe Scherre“ stammt vermutlich von den zerteilten Blättern – die Blätter sind leicht rau behaart.
  • Als „Bärentatz“ ist sie in manchen Regionen des Bayerischen Walds bekannt. Der Name leitet sich auch hier von der Form der Blätter ab.
Leichte Kontaktgiftpflanze – Hinweise zum Umgang

Der Wiesen-Bärenklau kann bei Kontakt leicht giftig sein. Das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl kann bei manchen Menschen zu einer allergischen Reaktion führen. Beim entfernen der Staude werden Handschuhe und lange Kleidung empfohlen um nicht mit dem Saft der Pflanze in Berührung zu kommen.

Unterscheidung zum Riesen-Bärenklau

Unterscheidung zum stark giftigen Riesen-Bärenklau: Hier einige Tipps zum unterscheiden zwischen dem Riesen-Bärenklau und dem leicht giftigen Wiesen-Bärenklau:

Anhand der Wuchshöhe: Hier zeigt sich bereits ein deutlicher Unterschied zwischen den Pflanzen. Der Riesen-Bärenklau erreicht bis zu 3 Meter Wuchshöhe. Der Wiesen-Bärenklau hingegen nur eine Wuchshöhe von 1,5 Metern.

Anhand der Stängel: Die Stängel des Riesen-Bärenklau sind deutlich rot gesprenkelt. Vorsicht auch hier gibt es Verwechslungsmöglichkeiten zu anderen Doldenblütlern.

Anhand der Blütezeit: Die Blütezeit des Riesen-Bärenklau reicht von Juni bis Juli. Die des Wiesen-Bärenklau hingegen von Juni bis in den Oktober.

Hinweis zum Umgang mit der starken Giftpflanze: Die Berührung mit dem Riesen-Bärenklau ist hoch giftig. Eine Reizung der Haut kommt sehr häufig vor. Diese wird durch den Kontakt mit Sonnenlicht verstärkt. Es sollte eine Berührung der Blätter und Blüten sowie der Stängel dringend vermieden werden. Die Staude sollte durch ein Fachmann entfernt werden, da sie ein hohes Risiko birgt! Pro Pflanze können sich mehrere hundert Samen entwickeln. Somit muss die Pflanze vor der Samenreife entfernt werden um eine Ausbreitung zu verhindern.

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

2 Antworten auf “Wiesen-Bärenklau”

  1. Avatar
    Carola Löffler sagt:

    Nennt man den Riesenbärenklau nicht auch Herkulespflanze?
    Wir nennen den Bärenklau übrigens im Dialekt: Bäredobe ( für Pfote)

    Antworten

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