Eine in manchen Regionen recht selten gewordene Pflanze, das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) – Zur „Blume des Jahres 2006“ gewählt.
Vorkommen und Verbreitung: Das Wiesen-Schaumkraut ist in fast ganz Europa beheimatet. Es besiedelt vor allem feuchte und torfige Wiesen. Dabei ist es an Ufern, auf nassen Wiesen und Mooren oder an kleineren Flüssen anzutreffen. In den Alpen ist die Pflanze auf einer Höhe von bis zu 1.700 Metern anzutreffen.
Pflanzenbeschreibung
Wuchsform: Die Pflanze wächst kriechend auf dem Boden oder steigt mit den Blüten nach oben. Es handelt sich um eine krautige Pflanze. Sie kann eine Wuchshöhe zwischen 20 bis zu 40 cm (seltener kann sie eine Höhe von bis zu 60 cm) erreichen. Das Wiesen-Schaumkraut ist mehrjährig und wächst oft in Gruppen von mehreren Pflanzen. Auf den Feuchtwiesen ist es zerstreut in Gruppen zu finden. Unter der Erde bildet sich ein flaches verdicktes Rhizom.
Blätter: Die einzelnen Blattteile stehen wechselständig, unpaarig gefiedert. Pro Stängel bilden sich ca. drei bis elf Fiederblättchen. Die grundständigen Blätter sitzen in einer Blattrosette und haben eine nierenförmige bis rundliche Form.
Blüten: Die Blüten sind leicht rosa bis weißlich und besitzen 4 Kronblütenblätter. Sie bilden dabei einen traubenförmigen Blütenstand. Im Inneren der Blüte sitzen die auffälligen gelbgrün gefärbten Staubgefässe. Die Blüten erscheinen bereits im April und sind somit eine wichtige Nektarquelle für Bienen. Bis in den Juni bilden sich weitere Blüten.
Früchte: Nach der Blüte bilden sich sehr schmale, aufrechte Schoten. Wenn diese reif sind, werden die Samen bis zu 2 Meter herausgeschleudert. Hierdurch verbreitet sich die Pflanze über größere Flächen.
Verwendung als Küchenkraut
Verwendung als Küchenkraut: Das Wiesen-Schaumkraut kann zum Teil in der Küche verwendet werden. Der Geschmack erinnert dabei leicht an Kresse. Die Blätter dürfen nur vor der Blüte gesammelt werden. Während der Blütezeit sollten diese nicht gesammelt werden, da sie dann einen bitteren Beigeschmack bekommen.
Die Blüten und Blätter werden als Salatbeigabe oder in Kräuterbutter verwendet. Sie darf nur in Maßen verzehrt werden. Es kann sonst zu einer Reizung kommen. – Achtung: Es handelt sich um eine etwas seltenere Pflanze. Wildbestände sollten daher nicht gesammelt werden. Sie kann auch im Gartenfachhandel erworben werden!
Inhaltsstoffe: Die Pflanze beinhaltet unter anderem Senfglykosid und Vitamin C.
Verwendung als Heilpflanze
Verwendung als Heilpflanze: Das Wiesen-Schaumkraut kann zum Teil bei äußerlicher Anwendung gegen Rheuma benutzt werden. Hierzu muss das Kraut aufgekocht werden und als getränkter Umschlag verwendet werden.
Wichtige Pflanze für Schmetterlinge
Wichtige Pflanze für Schmetterlinge: Da die Pflanze sehr nektarreich ist, ist sieh sehr wichtig für zahlreiche Insekten und Schmetterlinge. Vor allem der Aurora-Falter bevorzugt die Blüten des Schaumkrauts. Es handelt sich dabei um seine Hauptfutterpflanze der Falter sowie der Raupen. Die Raupen ernähren sich von den Blättern und dem Pflanzensaft. Wilde Bestände der Pflanze sind unbedingt zu schützen.
Namensherkunft der Pflanze
Namensherkunft Hungerblume: Früher erhielt das Wiesen-Schaumkraut den Beinamen Hungerblume. Dies stammt vermutlich von der Eigenschaft, dass wo viel Schaumkraut wächst weniger Heu hergestellt werden kann. Denn die Pflanze darf nicht als Futterpflanze für Pferde und Kühe verwendet werden. In größeren Mengen ist sie leicht giftig / reizend!
Namensherkunft Schaumkraut: Der Name Schaumkraut stammt von den typischen Nestern der Schaumzikaden. Die Larven dieser Insekten saugen gerne den Pflanzensaft aus den Stängeln und bilden dabei zu ihrem Schutz ein Schaumnest. Hieraus ist sehr wahrscheinlich der Name „Schaumkraut“ entstanden.
Gefährdung der Pflanze
Gefährdung der Pflanze: In Deutschland gilt das Wiesen-Schaumkraut noch als „ungefährdet“. Die Bestände werden aber als rückläufig angesehen. Die Gefährdungsgrade der einzelnen Bundesländer sind wie folgt,
– Deutschland: ungefährdet (Status: * )
– Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: *)
– Bayern: ungefährdet (Status: *)
– Berlin: Vorwarnstufe (Status: V)
– Brandenburg: Vorwarnstufe (Status: V)
– Hamburg: ungefährdet (Status: *)
– Hessen: ungefährdet (Status: *)
– Nordrhein-Westfalen: ungefährdet (Status: *)
– Sachsen: ungefährdet (Status: *)
– Schleswig-Holstein: Vorwarnliste (V)
Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K
Ein toller Artikel. Danke.
Danke für’s Lob. Ich werd weiterhin versuchen tolle Artikel zu schreiben 😀