Bitteres Schaumkraut

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„Bitteres Schaumkraut“ ist oft sehr leicht mit der „echten Brunnenkresse“ zu verwechseln – dabei handelt es sich um verschiedene Artengruppen. Zudem ist das Bittere Schaumkraut ungenießbar!
Bitteres Schaumkraut

Vorkommen und Verbreitung: Bitteres Schaumkraut wächst vor allem an Sickerquellen, in Hartholz-Auenwäldern, Erlenbruchwäldern, Bächen und Gräben. Die Pflanze ist in ganz Europa einheimisch.

Pflanzenbeschreibung

Wuchsform: Die Pflanze wächst kriechend auf dem Boden oder steigt mit den Blüten nach oben. Es kann eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm erreichen. Sie ist mehrjährig und wächst in Gruppen von mehreren Pflanzen. 

Blätter: Die einzelnen Blattteile stehen wechselständig, unpaarig gefiedert am Stängel. Die grundständigen Blätter sitzen langstielig am unteren Ende des Stängels über dem Boden.

Blüten: Die Blüten sind weiß und besitzen 4 Kronblütenblätter. Im Inneren der Blüte sitzen die auffällig rot gefärbten Staubgefäße (siehe Bild links). Die Blüten erscheinen im Mai bis Juni. Die Art ist für gewöhnlich selbstbestäubend und bildet daher nur wenige Früchte aus.

Früchte / Samen: Nach der Blüte bilden sich die langen, stabförmigen Schoten aus. Diese können eine Länge zwischen zwei bis vier Zentimeter erreichen. Die Samen sind klein, rundlich und haben eine glatte Oberfläche. Bei vollständiger Reife öffnen sich die Fruchtkapseln schlagartig und geben die Samen dabei frei. Hierdurch kommt es zu einer explosionsartigen Ausbreitung der Samen.

Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen

Verwechslungsgefahr: Die Pflanze kann leicht mit der echten Brunnenkresse verwechselt werden. Deren Blüten haben aber keine roten Staubblätter und sind deutlich kleiner. Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit ist die Blütezeit beider Pflanzen. Das bittere Schaumkraut blüht bereits früher im Jahr (ab Mai) während die echte Brunnenkresse erst später im Jahr (ab Juni) zu blühen beginnt. Hierbei ist aber zu beachten, das es zu einer Überlappung, vor allem im Juni, kommt.

Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit zwischen den Pflanzen besteht zum Wiesen-Schaumkraut. Es wächst aber auf trockenen Wiesen und hat nur dünn gefiederte Blätter am Stängel. Die Blüten sind hier leicht rosa gefärbt.

Frühere Verwendung der Pflanze

Frühere Verwendung der Pflanze: Das bittere Schaumkraut wurde früher aufgrund seines hohen Vitamin C Gehalts wurde die Pflanze zum Teil gegen Skorbut eingesetzt. Heutzutage findet sie aber keine Anwendung mehr.

Inhaltsstoffe: Vitamin C, Senföl sowie Bitterstoffe

Gefährdung der Pflanze

Gefährdung der Pflanze: In Deutschland gilt bittere Schaumkraut als „ungefährdet“. Dennoch ist es nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) geschützt. Die einzelnen Gefährdungsgrade sind wie folgt, 

– Deutschland: ungefährdet (Status: * ) 

– Baden-Württemberg: ungefährdet (Status: * )

– Bayern: ungefährdet (Status: *)

– Berlin: stark gefährdet (Status: 2)

– Brandenburg: gefährdet (Status: 3)

– Hamburg: Vorwarnliste (V)

– Hessen: ungefährdet (Status: *)

– Mecklenburg-Vorpommern: ungefährdet (Status: *)

– Niedersachsen: ungefährdet (Status: *)

– Nordrhein-Westfalen: gefährdet (Status: 3)

– Rheinland-Pfalz: ungefährdet (Status: *)

– Saarland: Vorwarnliste (V)

– Sachsen: ungefährdet (Status: *)

– Sachsen-Anhalt: n/a

– Schleswig-Holstein: Vorwarnliste (V)

–  Thüringen: ungefährdet (Status: *)

Verbreitungs-Codes: A, AV, M1, M2, F, K

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