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Heute führen auch Wanderwege durch das ehemalige Grenzgebiet von Tschechien rund um Fürstenhut.
Die Felder und Wiesen um das ehemalige Dorf „Fürstenhut“ sind eine Heimat für seltene Pflanzen, wie das echte Labkraut (zweites Bild oben) und die wilde Möhre. Das Dorf kann von der deutschen Seite über Finsterau und auf der tschechischen Seite über Bučina erreicht werden.
Kurze Beschreibung des Ortes
Fürstenhut (tschechisch: Knížecí Pláně) ist ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Borová Lada im böhmischen Nationalpark Šumava. Das ehemalige und heute verlassene Dorf liegt nur wenige hundert Meter hinter der tschechischen Grenze. Das ehemalige Dorf ist von tschechischer Seite über verschiedene Wanderwege erreichbar. Auf deutscher Seite kann es über den Grenzübergang Finsterau / Buchwald (Bučina) erreichbar.
Heutzutage ist nur noch ein kleiner Friedhof und ein Teil der alten Kirche des Dorfes erhalten. Aus dem Dorf hat man dennoch bei gutem Wetter einen guten Blick auf den Lusen und hinüber nach Bučina.
Geschichte des Ortes
Das Dorf wurde um das Jahr 1800 (manche Quellen sprechen auch vom Jahr 1792) gegründet und erhielt erst im Jahr 1877 seinen tschechischen Namen. Nach einer Sage soll der Fürst von Schwarzenberg das Dorf besucht haben. Bei diesem Besuch wehte ein starker Wind ihm den Hut davon. Dieser landete auf hohen Tanne. Darauf soll ein Holzfäller den Hut von der Tanne geholt haben und Ihm den Fürsten übergeben. Aufgrund dessen soll zur Erinnerung an das Ereignis das Dorf seinen Namen „Früstenhut“ erhalten haben. Der tschechische Name lässt sich mit „Fürstliche Ebenen“ übersetzen. Das Dorf hatte früher fast 500 Bewohner und fast 70 Gebäude. Die Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist, wurde im Jahr 1864 erbaut – heutzutage sind nur noch die Grundmauern sowie ein großes Kreuz am ehemaligen Standort vorhanden.
Die Gemeinde wurde nach Errichtung der Grenzanlagen zu Deutschland vollständig zerstört. Heutzutage findet sich nur noch das neugebaute „Hegerhaus“ am Eingang zum Dorf.
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